Aktuelles aus der Klinik
"Universitäre Forschung in der pädiatrischen Rehabilitation"
Prof. Peter Bauer aus Bad Tölz/ Gaißach (und der TU München) beleuchtete anhand einer Studie zur kritischen Wertung der Assoziation von Adipositas mit Asthma bronchiale, wie klinisch hoch relevante, belastbare Ergebnisse anhand eines Kollektivs einer Rehabilitationsklinik gewonnen werden können. Es wurde deutlich, dass ein wichtiger Grund für die hohe Qualität von Studien aus der stationären Rehabilitation das in der Regel gut charakterisierte Patientenkollektiv in den Rehakliniken ist. Im Ergebnis der Studie konnte im Widerspruch zur bisherigen Literatur nachgewiesen werden, dass durch eine Adipositas die Häufigkeit des Asthma bronchiale bei Kindern und Jugendlichen nicht steigt.
Herr Prof. Josef Rosenecker machte in seinem Impulsvortrag deutlich, dass Rehabilitationskliniken nicht nur ein wichtiger Partner der Universitäten bei multizentrischen Studien sein können, sondern selbst Initiator von Studien sein können und müssen. Anhand von drei Studien der epidemiologischen Forschung (Look4Care), einer klinischen Studie (zur Fitness bei Adipositas) und eines Grundlagenforschungsprojekts (zur Genetik bei zystischer Fibrose) verdeutlichte er dem Auditorium die Chancen und das Ergebnispotential, welche sich in den großen Kollektiven und der strukturierten Behandlung relativ homogener Kollektive in der stationären Rehabilitation verbirgt.
Frau Dr. Julia Elmenhorst, wissenschaftliche Mitarbeiterin am einzigen Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie in Deutschland (an der TU München) erläuterte anhand von Studienergebnissen, erhoben an 2000 Schulkindern und knapp 200 Kindern aus der stationären Rehabilitation detailliert die wissenschaftliche Aufarbeitung kardiovaskulärer Risikofaktoren, die bereits im Kindes- und Jugendalter zu beobachten sind. Sie erläuterte die Ergebnisse der Verfahren der Pulswellenanalyse oder der Intimadickemessung. Pathologische Ergebnisse sind eng assoziiert mit der Adipositas zu beobachten und unterstreichen die Notwendigkeit einer nachhaltig erfolgreichen Behandlung dieser Störung.
Herr Dr. Stephan Springer stellte in seinem Schlussbeitrag eine von einer Rehabilitationsklinik initiierte Kooperationsstudie mit der LMU München zur Effektivität der stationären Rehabilitation bei Kindern mit Sprachstörungen und Komorbidität vor. Er beleuchtete anhand von Pilotstudienergebnissen dieser Untersuchung, sowie anhand der Daten weiterer bereits abgeschlossener Studien an der selben Klinik detailliert die spezifischen, aber auch unspezifischen Faktoren, einschließlich der Elternarbeit, die zu einem Erfolg einer stationären Rehabilitation beitragen. Anhand seiner Ergebnisse wurde deutlich, dass zukünftig ein hoher Bedarf an von den Kliniken selbst veranlassten Studien besteht, die die offensichtlichen und deutlichen Effekte einer stationären Rehabilitation besser erklären. Es ist daher geplant, dieses Symposium auf der Jahrestagung 2014 in Leipzig zu wiederholen.