Aktuelles aus der Klinik
Langzeitrehabilitation für psychisch kranke Jugendliche – Optimale Versorgung durch Kooperation
Eine vergleichbare Einrichtung existiert in Süddeutschland bisher nicht. Es ist daher nicht verwunderlich, dass von den ersten Plänen bis zur Genehmigung und Verwirklichung 14 Jahre vergangen sind.
Nun steht eine Einrichtung zur Verfügung, in der chronisch psychiatrisch erkrankte Jugendliche über einen Zeitraum von ein bis eineinhalb Jahren auf Kosten der Krankenversicherung rehabilitiert werden können. Die Einrichtung schließt eine Lücke im Behandlungsverlauf schwer chronisch erkrankter Jugendlicher (z.B. mit Schizophrenien, schweren Depressionen, Zwangserkrankungen oder Persönlichkeitsstörungen), die nach nicht selten monatelanger Behandlung in jugendpsychiatrischen Abteilungen noch nicht in der Lage sind, die Anforderungen des regulären Schul- und Ausbildungssystems allein mit ambulanter Begleitung zu bewältigen. Die anspruchsvolle Behandlung dieser Jugendlichen erfordert eine enge Verzahnung pädagogisch-psychologischer-therapeutischer Kompetenz auf der einen Seite und jugendpsychiatrischer Fachkunde auf der anderen Seite.
Daher wurde ein Kooperationsvertrag zwischen der kinder- und jugendpsychiatrischen Abteilung der Klinik Hochried der Katholischen Jugendfürsorge und der Rehabilitationseinrichtung der Herzogsägmühle des Diakonischen Werks geschlossen, um die Fachkunde dieser beiden großen Einrichtungen, die einen wichtigen Beitrag für die regionale (und auch überregionale) Versorgung chronisch kranker Kinder und Jugendlicher leisten, fruchtbar zu verbinden. Bereits in den ersten Wochen des Bestehens wurde deutlich, dass sich die Angebote der beiden Einrichtungen fruchtbar zum Wohl der uns anvertrauten Kinder ergänzen. Die Zusammenarbeit wird in Zukunft unter anderem auch auf die Frühförderstellen der beiden Einrichtungen ausgedehnt werden.
Dr. S. Springer, Klinik Hochried, Murnau